Die Erde ist flach, die Mondlandung war – genauso wie Covid-19 – ein Fake, der deutsche Staat existiert in Wirklichkeit gar nicht und die Juden wollen unsere Bevölkerung austauschen? Was oft erst einmal lachend oder kopfschüttelnd am Küchentisch oder am Tresen als Verschwörungstheorie des spirituell interessierten Onkels oder der querköpfigen Freundin abgetan wird, kann sich schnell zu einer Denkweise entwickeln, die ein schwarzweißes Weltbild voller Verschwörungen und Verschwörer konstruiert.
Über uns
Für Angehörige und Freund*innen ist es oft schwer zu ertragen, wenn die Liebsten nicht mehr dieselben Überzeugungen teilen und für Gegenargumentationen nicht mehr erreichbar scheinen. Viele schämen sich für den Verschwörungsglauben ihrer Bekannten oder Angehörigen oder sehen sich und andere dadurch bedroht.
Wie schafft man wieder eine Gesprächsgrundlage und hält eine Beziehung am Leben? Wann vertrete ich klar meinen Standpunkt und grenze mich beispielsweise von rassistischen und antisemitischen Narrativen ab? Wie funktionieren Verschwörungserzählungen und warum sind sie für die nahestehende Person so attraktiv? Wie kann ich es schaffen, dass sie nicht völlig in ihre Parallelwelt abdriftet?
Das Projekt »#TellMeMore – Familie und Freund*innen von Verschwörungsgläubigen stärken« will diesen Fragen auf TikTok, Instagram und YouTube Antworten geben. So sollen Betroffene ermutigt werden, sich untereinander auszutauschen und die Hilfe von bestehenden Beratungsangeboten in Anspruch zu nehmen.
#TellMeMore arbeitet in Kooperation mit der Beratungsstelle entschwört. ein Projekt von pad – präventive, altersübergreifende Dienste im sozialen Bereich – gGmbH und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin (MBR).
Das Team
Stephan Cleef ist Vorstands- sowie Gründungsmitglied von democ. und Projektleiter bei #TellMeMore. Nach seinem Studium der Mediengestaltung/-kunst an der Bauhaus-Universität Weimar arbeitete er als Multimedia Producer und Bildredakteur für die Berliner OSTKREUZ Agentur der Fotografen, als freier Foto- und Videograf in Berlin, als Projektmitarbeiter beim Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) und als Content Creator für die SPD-Bundestagsfraktion.
Puneh Abdi ist Projektmitarbeiterin bei #TellMeMore. Zuvor hat die Soziologin (BA) als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Digitaler Hass Online-Hassrede, Verschwörungsideologien und Antisemitismus im Kontext der Covid-19 Pandemie untersucht. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (sub-)kulturelle Erscheinungsformen von Antisemitismus und Verschwörungsideologien. Gegenwärtig studiert sie Musikwissenschaft (MA) und forscht zu Antisemitismus im Gangstarap.
Partner:innen
entschwört.
Die Beratung richtet sich an Berliner:innen, die in ihrer Familie oder im Freundeskreis Konflikte rund um Verschwörungsglauben wahrnehmen. Wir unterstützen Angehörige in belastenden Situationen und dabei, sich gegen menschenfeindliche Verschwörungserzählungen zu positionieren. Darüber hinaus bietet entschwört. in Kooperation mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin (MBR) Workshops an.
Fachstelle für Politische Bildung und Entschwörung
Die Fachstelle für Politische Bildung und Entschwörung stärkt Vereine und Verbände bei Auseinandersetzungen mit Verschwörungsideologien, Antisemitismus, Desinformation und Reichsideologie. In Fortbildungen und Workshops, die gemeinsam mit der Zielgruppe entwickeln, zeigen wir, wie man verschwörungsideologische Argumentationen und antidemokratische Mobilisierung erkennen, ihnen widersprechen und Betroffenen zur Seite stehen kann. Wir begleiten politische Bildungsprozesse in Einrichtungen und helfen ihnen dabei, Handlungsstrategien im Umgang mit Verschwörungsideologie zu etablieren.
OY VEY!
Die Plattform OY VEY! stärkt eine solidarische Gegenöffentlichkeit – auf Social Media und überall! Wir stellen uns gegen antisemitische Verschwörungsmythen und stehen an der Seite all derer, die davon tagtäglich getroffen werden. Auf oyvey.de findet Ihr Informationen über Verschwörungsmythen und Material, um zu widersprechen.
democ.
Als Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Medienschaffende beobachten und analysieren wir demokratiefeindliche Bewegungen – und denken über Gegenstrategien nach. Für eine Gesellschaft, in der man ohne Angst verschieden sein kann.
Förder:innen
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Landesprogramms „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“